Einführung in das Systemische Konsensieren am 24.06.2023

online
9:00-12:00

Einführung in das Systemische Konsensieren:

Gruppenentscheidungen nach dem reinen Mehrheitsprinzip ("Es wird gemacht, was die Mehrheit will") sind uns zwar lange vertraut und weit verbreitet, jedoch auch mit erheblichen Nachteilen verbunden: Schnell spielen hier Machtfragen eine Rolle und Sachfragen treten in den Hintergrund oder werden durch die notgedrungen gefundenen Kompromisse nur unzureichend beantwortet. Gruppen spalten sich beim Mehrheitsprinzip gefühlt oft in "Gewinner", die sich durchgesetzt haben und die "Verlierer", die bei der Abstimmung "unterlegen" sind.

Das Systemische Konsensieren zeigt hier eine erstaunlich simple Alternative auf: Dabei dürfen alle Mitentscheidende für jede zur Verfügung stehende Option einen Widerstandswert vergeben. Üblich ist eine Skala von 0 = "Ich habe keinerlei Widerstand" bis 10 = "Ich habe maximale Bedenken". Die Zwischenwerte werden nach "Bauchgefühl" vergeben. Werden diese sog. W-Punkte aufsummiert, kann die Gruppe sehen, welche Optionen für sie insgesamt den niedrigsten Widerstand aufweisen. Mit diesen neuen "Spielregeln" verändert sich meist die Atmosphäre in der Gruppe, denn aus dem Gegeneinander wird ein kreatives Suchen nach gut akzeptablen Lösungen für alle.

Für uns PsychotherapeutInnen kann diese Methode aber nicht nur in Gruppen und Gremien Anwendung finden, sondern auch bei Entscheidungskonflikten unserer PatientInnen. Oft sind diese ja eng mit inneren Konflikten verbunden. Indem man das systemische Konsensieren auf der "inneren Bühne" anwendet, lässt sich meiner Erfahrung nach erstaunlich schnell eine neue Klarheit gewinnen.

In diesem Online Workshop möchte ich mit Ihnen nach einer Einführung der Hintergründe und Prinzipien die Gelegenheit geben, praktische eigene Erfahrung mit der Methode zu machen und Beispiele aus der Psychotherapiepraxis zeigen.

Referent: Dipl.-Psych. Norbert Winkler

Ich bin als Analytiker für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in Bad Dürkheim niedergelassen und als Dozent, Supervisor und Lehranalytiker (DGIP/DGPT) hauptsächlich beim Alfred Adler-Institut in Mainz tätig.

Gruppengröße: max. 20 Personen (bei größerem Andrang kann auch mit 2-4 TeilnehmerInnen "überbucht" werden

Veranstaltung findet per Zoom statt


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