Umfrage zur Komplexversorgung

Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) führt vom 02.12.2022 bis zum 31.12.2022 eine Umfrage zur Komplexversorgung psychisch schwer Erkrankter durch. Geprüft werden soll die Umsetzung der neuen Richtlinie. 

Hintergrund für die Umfrage ist das neue Versorgungsprogramm für Erwachsene mit schweren psychischen Erkrankungen, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vor einem Jahr auf den Weg gebracht wurde.Die Inhalte sind in der „Richtlinie über die berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung insbesondere für schwer psychisch kranke Versicherte mit komplexem psychiatrischen oder psychotherapeutischen Behandlungsbedarf“ (KSVPsych-RL) festgelegt.

Betroffene Patientinnen und Patienten, die einen komplexen psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Behandlungsbedarf haben, sollen von einem multiprofessionellen Team strukturiert und kontinuierlich betreut werden. Kern des Programms sind regionale Netzverbunde mit mindestens zehn Experten. Vorgabe sind mindestens vier Psychotherapeutinnen bzw. Psychotherapeuten, vier Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie, Neurologie oder Psychosomatik. Vorgesehen ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitseinrichtungen vor, zum Beispiel Krankenhäuser, Pflegedienste und Soziotherapeten und Ergotherapeuten.

Damit einen schnelleren Zugang zu einer qualifizierten ambulanten Versorgung ermöglicht werden und der Übergang von einem stationären Aufenthalt in die ambulante Behandlung erleichtert werden. Ziel: weniger vermeidbare Krankenhausaufenthalte, weniger zeitraubende Behandlungsbrüche. So zumindest der Plan. 

Der Vorsitzende des DPNW Dieter Adler dazu: „Die Idee schwer psychisch kranken Menschen zu helfen, ist großartig, die Umsetzung und Idee – bei fehlenden Kapazitäten – jedoch nicht anwendbar und fehlkonzipiert. Wir wollen jetzt wissen: wurde die Richtlinie schon umgesetzt, nehmen schon Kollegeninnen und Kollegen teil?“ 

Das DPNW geht davon aus, dass die für die Komplexversorgung vorgesehenen Behandlerinnen und Behandler nicht ausreichend aufgeklärt wurden und sie keine Zeit für diese Extrarbeit haben. Um ein repräsentatives Meinungsbild zu erhalten, ruft der Verband daher zu einer Teilnahme an der Umfrage zur Komplexversorgung auf. 

 

Link zur Umfrage